SAP R/3 ist das umfassende Set integrierter Geschäftsanwendungen von SAP, dem deutschen Unternehmen, das sich als Markt- und Technologieführer für betriebswirtschaftliche Anwendungssoftware bezeichnet.
R/3 hat das frühere R/2 System ersetzt, welches jedoch immer noch im Einsatz ist. R/3 verwendet das Client/Server-Modell und bietet die Möglichkeit, Unternehmensdaten für die Finanzanalyse, den Produktionsbetrieb, die Personalverwaltung und die meisten anderen Geschäftsprozesse zu speichern, abzurufen, zu analysieren und auf vielfältige Weise zu verarbeiten.
Was ist SAP R/3?
SAP R/3 ist eines der Hauptprodukte von SAP, wobei R für RealTime steht und die Zahl 3 für eine dreistufige Anwendungsarchitektur (Datenbank, Anwendungsserver und Client) steht. Die SAP R/3-Software wurde mit ABAP/4 als Programmiersprache entwickelt und ist das ERP-System (Enterprise Resource Planning), das darauf abzielt, alle verschiedenen Module (SD, MM, CO, HR usw.) im Unternehmen zu integrieren, was zu einer Konsistenz der Daten im gesamten System und im Unternehmen führt.
R/3 wurde über die Jahre durch SAP ECC (ERP Central Component) ersetzt. Mittlerweile sind die Weichen der SAP auf Cloud gestellt und die neuste ERP-Lösung zu der viele Kunden migrieren ist SAP S/4HANA.
Versionshistorie
SAP R/3 Enterprise Edition 1.0 A: Juli 1992
SAP R/3 Enterprise Edition 2.0: 1993
SAP R/3 Enterprise Edition 3.0: 1995
SAP R/3 Enterprise Edition 4.0B: Juni 1998
SAP R/3 Enterprise Edition 4.3
SAP R/3 Enterprise Edition 4.5B: März 1999
SAP R/3 Enterprise Edition 4.6C: April 2001
SAP R/3 Enterprise Edition 4.6F
SAP R/3 Enterprise Edition 4.7: 2003
SAP R/2
SAP R/2 ist eine Mainframe-basierte Business Application Software Suite, die in den 1980er und frühen 1990er Jahren sehr erfolgreich war. Es war besonders beliebt bei großen multinationalen europäischen Unternehmen, die Soft-Echtzeit-Geschäftsanwendungen mit integrierter Mehrwährungs- und Mehrsprachigkeit benötigten.
SAP R/3 Architektur
E-Book: SAP HCM Processes and Forms
Ein unvergleichbares Personalwirtschaftssystem benötigt eine gute Kenntnis der Software, das erreichen Sie aber nur mit einem Knowhow, was Sie genau hier finden.
Aus funktionaler Sicht und in seiner technischen Architektur kann SAP R/3 als offenes und vernetztes Informationssystem auf Basis von Client-/Server-Technologie definiert werden, das auf die Informationsbedürfnisse jedes Unternehmens zugeschnitten ist.
Offenes System
Die Architektur des R / 3 Systems erfüllt unter anderem alle Spezifikationen des POXIS – Portable Operating System Interface for UNIX – Standards für die Definition offener Systeme.
Aus diesem Grund garantiert SAP die Öffnung von R / 3 durch die Einbeziehung international anerkannter Standards für Schnittstellen, Dienste und Datenformate, die eine Interaktion und Portabilität zwischen Anwendungen, Daten und Benutzeroberflächen ermöglichen.
SAP R/3 Portabilität
Die R / 3-Architektur ist für eine nahezu unbegrenzte Portabilität ausgelegt. Die Portabilität ermöglicht die Verwendung verschiedener Datenbanken wie Informix, Oracle, Software AG, SQL Server, DB2, etc. Auch die grafische Benutzeroberfläche ermöglicht die Darstellung der Geschäftsfunktionen unter verschiedenen Kundenumgebungen wie Windows, OSF / Motiv, OS / 2 PM und Macintosh.
Zentrale Datenbank mit verteilten Anwendungen
SAP R/3 verfügt über eine zentrale Datenbank zur Sicherstellung der Integration und Konsistenz von Daten und verteilten Anwendungen, die die Skalierbarkeit des Systems ermöglicht. Dadurch wird auch die Portabilität verschiedener Umgebungen gewährleistet.
SAP R/3 Module
SAP R/3 besteht aus folgenden Modulen:
Finanzbuchhaltung (FI Module)
Dieses Modul registriert und verwaltet die für die nationale und internationale Rechnungslegung erforderlichen Buchhaltungsdaten ihrer Gesellschaft, begründet die Dokumentation aller Vorgänge und erleichtert die aktuellen Informationen für die Aufgaben der Finanzkontrolle und Planung der gesamten Gesellschaft. Es verfügt über die folgenden Submodule:
Allgemeine Buchhaltung
Debitorenbuchhaltung
Rechnungen zu bezahlen
Rechtliche Konsolidierung
Finanzkontrolle
Kontrolle der Mittel
Buchhaltung des Anlagevermögens
Kontrolle der Investitionen
Technisches Asset Management
Kostenrechnung (CO-Modul)
Integriertes System von Planungs-, Überwachungs- und Ergänzungsprozessen, die für die finanzielle Kontrolle des gesamten Unternehmens erforderlich sind, ausgestattet mit einer einheitlichen Infrastruktur für die Informationskommunikation und der Koordination der Prozesse zwischen Unternehmen. Sie beinhaltet auch die folgenden Teilkomponenten:
Allgemeine Kostenrechnung auf Kostenstellen: Definition der Struktur des CeC
Unterstellungen
Rückstellungen
Kostenbeteiligung
Verrechnung von Plankosten
Vergleiche zwischen Plan- und Istwert
Budgetierung und Budgetverfolgung
Produktkostenrechnung
Vergleiche zwischen Plan- und Ist-Produkt
Ergebnisse nach Produkt und Fabrik
Analytische und buchhalterische Ergebnisrechnung
Leistungszentren
Kosten auf Basis von Aktivitäten (ABC)
Treasury (TR-Modul)
Die Komplettlösung für ein effizientes Finanzmanagement. Sie kontrolliert und garantiert die Liquidität des Unternehmens, verwaltet profitable Finanzanlagen und reduziert gleichzeitig das Risiko. Diese folgende Funktionalität umfasst das TR-Modul:
Treasury-Prognose
Bankposition
Prognose der Liquidität
Treasury-Budget
Verkaufsmanagement und Vertrieb (SD-Modul)
Aktive Unterstützung der Vertriebsaktivitäten mit integrierten Funktionen für Preisgestaltung, schnelle Auftragsabwicklung und termingerechte Lieferung. Darüber hinaus enthalten die Anwendungen eine interaktive und mehrstufige Konfiguration von Varianten und integrieren den Vertrieb mit der Ergebnisrechnung und der Fertigung.
Unternehmensstrukturen im Vertriebs- und Datenbereich Kunden- und Produktstamm
Zuordnungen von Produkten zu Typ, Familie, Kunden, etc
Verkaufsprozess
Angebote
Befehle
Expeditionen
Transport
Routenmanagement
Buchhaltung
Bestandsfortschreibung
Erstellung der Dokumentation
Rechnungsstellung
Verkaufsanalyse
Sehr komplettes und fortschrittliches INFO-System
Materialwirtschaft, Einkauf, Lieferanten und Lager (Modul MM)
Es optimiert alle Einkaufsprozesse, ermöglicht die automatische Bewertung von Lieferanten, nutzt eine präzise Bestands- und Lagerverwaltung, um die Kosten für Lieferung und Lagerung zu senken und ist gleichzeitig in die Rechnungsprüfung integriert.
Es bietet, kurz gesagt, folgendes:
Unternehmensstrukturen in Einkauf und Produktstammdaten
Einkaufsmanagement
Lieferantenmanagement
Rechnungsprüfung
Kontrolle von Beständen und Lagern
Materialbewegungen
Standorte
Transfers
Empfänge
ABC-Analyse Chargenverwaltung
Produktionsplanung (PP-Modul)
Die integrierten Prozesse dienen als Unterstützung für alle bekannten Fertigungsprozesse, einschließlich:
Kontinuierliche Fertigung
Serienfertigung
Herstellung auf Anfrage
Herstellung von konfigurierbaren Produkten
Prozessgestaltung
Auftragserfassung in SAP R/3
In diesem vereinfachten Beispiel zeigt sich, wie R/3-Anwendungen und Systemschichten reibungslos zusammenarbeiten. Ein Vertriebsmitarbeiter initiiert einen Fertigungsauftrag in der SD-Anwendung, indem er ein SAP-Formular im GUI ausfüllt. Währenddessen werden Kundendaten aus der Datenbank abgerufen, Lagerbestände geprüft und Bestellanforderungen bei Bedarf automatisch erstellt. Nach Warenlieferung wird der Fertigstellungstermin berechnet. Alle Schritte sind im GUI festgehalten, sodass der Vertriebsmitarbeiter Kunden informieren und Auftragsänderungen leicht weitergeben kann.
R/3 Roadmap
Eine neuere Version der Software mit überarbeiteter technischer Architektur wurde 2004 veröffentlicht und in SAP ERP Central Component (ECC) umbenannt. SAP hat den großen Markt für Geschäftsanwendungen dominiert. Die neueste Version des Produkts ist SAP ECC 6.0 Enhancement Pack 8.
SAP ECC ist die Kernkomponente innerhalb der SAP Business Suite (eine Sammlung von Anwendungen wie CRM, SCM und anderen, neben der ECC-Komponente). SAP ECC enthält verschiedene, aber integrierte Funktionen innerhalb seiner “Module”, z.B. Finanzmodul, HR-Modul, Lagerverwaltung usw., die alle innerhalb des ECC liegen. Die kombinierte Komplexität der Business Suite und die neueren Wettbewerber in der Cloud haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass SAP stark in Vereinfachungen und massiv verbesserte Systemreaktionszeiten investiert hat, was in der Ankündigung der S/4 Simple Suite im Februar 2015 gipfelte. S/4 hat eine Single-Mandant-Architektur und baut auf dem In-Memory-Datenbanktechnologie-Stack (HANA) von SAP auf und wird in einer Auswahl von In-Cloud- und On-Premise-Bereitstellungen erhältlich sein. Die klassische dreistufige und datenbankgestützte Architektur des R/3 wird durch eine zweistufige Architektur ersetzt.
FAQ
Was ist SAP R/3?
SAP R/3 ist ein ERP-System (Enterprise Resource Planning), dessen Ziel es ist, alle verschiedenen Module (SD, MM, CO, HR usw.) im Unternehmen zu integrieren, um eine Konsistenz der Daten im gesamten System und im Unternehmen zu schaffen.
Welche SAP R/3 Module gibt es?
SAP R/3 umfasst folgende Module: Finanzbuchhaltung (FI Module), Kostenrechnung (CO-Modul), Treasury (TR-Modul), Verkaufsmanagement und Vertrieb (SD-Modul), Materialwirtschaft, Einkauf, Lieferanten und Lager (Modul MM) und Produktionsplanung (PP-Modul).
Ist ECC die neue Version von SAP R/3?
2004 wurde eine neuere Version der Software mit überarbeiteter technischer Architektur veröffentlicht. Im Zuge dessen wurde SAP R/3 in SAP ECC umbenannt, was auch unter der Bezeichnung SAP ERP bekannt ist.
Wie funktioniert SAP R/3?
Mit R/3 können Sie Daten für Geschäftsprozesse abrufen, speichern, analysieren und auf vielfältige Weise verarbeiten.
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