Parametersteuerung für Zebradrucker unter Adobe Forms

Zebradrucker lassen sich oft nur schwer einstellen. Funktioniert die Ausgabe an ihm nicht oder werden die Labels falsch gedruckt herrscht, auf Grund des hohen Stellenwertes bei meinen Kunden, oft Ausnahmezustand, doch in den meisten Fällen lassen sich die Fehler durch die Neukalibrierung des Farbbandes beheben. Mit diesem Blogartikel möchte ich etwas über den Tellerrand der hardwareseitigen Einstellungen schauen und aufzeigen, wie softwareseitig unter SAP die Ausgabe von Etiketten gesteuert werden kann.

Einstellungsmöglichkeiten über den ZPL-Treiber

Um Adobe Formulare aus SAP am Zebradrucker ausgeben zu können, muss zunächst für den entsprechenden Gerätetypen ein ZPL-Treiber installiert werden. Diesen installieren Sie am besten mit Kollegen aus der Basis um hier keine Falscheinstellungen vorzunehmen. Nachteile für existierende Gerätetypen sind mir nicht bekannt, da im Prinzip nur eine weitere Verarbeitungsmöglichkeit für den Drucker sichergestelllt wird.

Den Treiber installieren Sie am einfachsten über den Report RSPO0022. Dort erstellen Sie für den Gerätentypen Ihres Zebradruckers einen neuen Eintrag mit dem entsprechenden Treiber.

Report Zebradrucker Treiber
Nun ist Ihr Labeldrucker bereits fähig Adobe Formular zu drucken. In der eben eingebundenen .xdc-Datei befinden sich auch bereits die ersten Einstellungsmöglichkeiten für den Druck von Etiketten aus SAP. Diese können mit Hilfe der Zebra Printing Language (kurz ZPL) direkt in der Datei vorgenommen werden. So können zum Beispiel pro Labeldrucker eine .xdc-Datein hinterlegen und zuweisen, damit auf jedem Drucker andere Einstellungen vorherschen. Das kann sinnvoll vor Allem bei Druckbreite und -geschwindigkeit sein, um die korrekte Ausgabe in passender Qualität sicherzustellen. Wer unsicher ist, welche Befehle die ZPL zulässt, kann diese einfach in dieser Anleitung nachschlagen.

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Manipulation des Druckstroms

Für die Ausgabe über Standarddruckprogramm enden die Einstellungsmöglichkeiten für den Druck am Zebradrucker leider mit dem Anpassen des .xdc-Treibers. Sollten Sie allerdings ein Druckframework nutzen (wir haben da mal was vorbereitet) können Sie sogar jedem Formular eigene Druckparameter mitgeben. Das ist besonders dann interessant, wenn in Ihrem Lager an einem Zebradrucker mehrere verschiedene Label gedruckt werden. Da kostet das Neueinstellen und -kalibrieren auf die Label viel Zeit, die oft nicht vorhanden ist.

Für die Einstellung der Druckparameter je Formular benötigen Sie nur die Möglichkeit des generierten Druckstrom vor der Ausgabe anpassen zu können. Dabei ist es wichtig, sich nicht den PDF-Strom aus den Rückgabenwerten des Formularbausteins zu ziehen, sondern den PDL-Strom, welcher einem das auszudruckende Label im ZPL-Format liefert. Dieser kommt zwar im HEX-Format aus dem Funktionsbaustein, kann aber mit einfachen Standardmethoden in lesbare ASCII-Zeilen konvertiert werden.

ZPL ASCII Debugger

Dort können Sie über einfache Stringmanipulation beispielsweise die Druckgeschwindigkeit erhöhen oder die Startposition auf dem Label verschieben. Anschließend muss der Druckstrom wieder in HEX zurückkonvertiert und an den Zebradrucker geschickt werden. Mit diesen Anpassungen werden dann die Einstellungen des Druckers aus dem Treiber temporär überschrieben, sodass andere Formulare, die über den gleichen Gerätetyp ausgegeben werden von den Veränderungen nicht betroffen sind.

Keyboard

Mögliche Gefahren für den Zebradrucker

Auch wenn diesen Methoden per se keine Probleme bereiten, möchte ich Sie an dieser Stelle doch auf einige Stolpersteine hinweisen. Ein Zebradrucker sollte stets, für die Label die er drucken soll, hardwareseitig korrekt eingestellt sein.

Drucken Sie nur mit entsprechend angepassten Parametern im Layout verlieren Sie schnell die Übersicht und zukünftige Formulare werden nicht korrekt dargestellt. Zusätzlich möchte ich erwähnen, dass es für viele meiner Kunden wirtschaftlich sinnvoller ist, pro verwendetem Labelformat einen entsprechenden Zebradrucker zu verwenden. Dadurch werden Wartezeiten drastisch verkürzt und Parametermanipulationen des Druckstroms werden überflüssig, da die Einstellungen wie von SAP vorgesehen über den .xdc-Treiber gesetzt werden können.

Haben Sie Anmerkungen zu meinem Artikel oder stehen Sie bei Ihrem Druck an Zebradruckern vor ähnlichen Problemen und wissen nicht weiter? Zögern Sie nicht mich zu kontaktieren und wir werden gemeinsam an einer Lösung arbeiten.

Robert Pagels

Robert Pagels

Mein Name ist Robert Pagels und ich bin begeisterter SAP Consultant bei mindsquare. Mein Fokus liegt dabei auf Adobe und HR-Formularen. Gern stehe ich für all Ihre Formularfragen zu Verfügung.

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2 Kommentare zu "Parametersteuerung für Zebradrucker unter Adobe Forms"

Joachim Schmitz - 19. November 2020 | 15:10

Hallo Herr Pagels,

ein weiterer super Artikel!

Eine Frage: Gibt es auch für den PCL Treiber solche Einstellungsmöglichkeiten, gerade das Setzen der Druckgeschwindigkeit?

Ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden, weder mit Anpassungen der .XDC Datei noch über Änderungen an den Inhalten der Strukturen sfpoutputparams und fpformoutput.

Wäre klasse wenn Sie mir einen Hinweis hätten.

Viele Grüße
Joachim Schmitz

Antworten

Hallo Herr Schmitz,
danke für Ihr Lob.

Bei einem Kunden musste ich die Druckgeschwindigkeit des Zebradruckers auch schon einmal erhöhen. Im Treiber oder der .xdc-Datei konnte ich damals auch keine Einstellungsmöglichkeit finden.
Gelöst habe ich es am Ende über den Druckstrom aus dem FORMOUTPUT-PDL. In der Zebra Printerlanguage gibt es die Anweisung ^PR für print rate. Diese sollten Sie zu Beginn des Dokuments einfügen können, um die Druckgeschwindigkeit entsprechend anzupassen.

Ich hoffe das hilft Ihnen weiter.

Beste Grüße

Robert Pagels

Antworten

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