SAP Archivierung: Vom klassischen System bis zum ersten Archivierungsdurchlauf
Das Thema Archivierung ist bisher ein eher stiefmütterlich behandeltes Thema, beginnt aber, sehr bedeutend zu werden. Gründe dafür sind zum einen der teure Speicherplatz unter S/4HANA zum anderen rechtliche Themen und die Frage, wo spezielle Daten zwingend gelöscht werden müssen. In diesem Blogbeitrag zeige ich Ihnen überblicksartig den „Fluss“ vom Anfangssystem bis zum ersten Archivierungslauf in der klassischen Archivierung.
Wie sieht ein klassischer Archivierungsablauf aus?
Die Transaktion AOBJ stellt das Herz der SAP Archivierung dar. Alle hier aufgelisteten „Archivierungsobjekte“ umfassen Einstellungen, die definieren, welche Tabellen wie archiviert werden sollen. Normalerweise sind dort alle Archivierungsobjekte aufgelistet, die Sie benötigen – Siemüssen also im Normalfall keine eigenen Objekte hinzufügen. Hinweis: Wenn Sie jedoch Z-Programme oder sehr exotischen Module nutzen, sind bei Ihnen keine Archivierungsobjekte im Standard enthalten, sodass Sie hier eigene anlegen müssen. Dazu müssen Sie dann auch einige ABAP-Programme mit Hilfe des ADK (Archive Development Kit) schreiben.
Jedes Archivierungsobjekt hat ein „Content Repository”hinterlegt, das in der Transaktion OACo pflegbar ist. Content Repositories sind Zeiger auf Ablagen, in denen die Daten bei Archivierungsläufen gespeichert werden sollen. Das können z. B. SAP-Datenbanktabellen oder externe Archivierungssysteme sein. Eine Information am Rande: Für Pfadangaben und Dateinamen wird auch die Transaktion FILE/SF01 benötigt – hier können Sie Pfade definieren, die sowohl auf Linux- als auch auf Windows-Systemen funktionieren, sowie dynamische Dateinamen definieren. Diese benötigen Sie an unterschiedlichen Stellen beim Anlegen oder Ändern von Archivierungsobjekten/Content Repositories.
Falls Sie entweder Ihr Archivobjekt kopiert und angepasst oder eine komplett neues erstellt haben, können Sie in der Transaktion SARA einen Archivlauf starten. Hierfür geben Sie das jeweilige Archivierungsobjekt an und können nun Schreib- und Löschprogramm starten, um Ihre Daten zu archivieren.
Aufgepasst! Es gibt unter Umständen Abhängigkeiten zwischen Archivierungsläufen. SAP-Datenbanken funktionieren relational und es kann vorkommen, dass erst für ein anderes Objekt entsprechend archiviert werden muss, damit dann Ihr eigentlicher Lauf durchgeführt werden kann.
Haben Sie erfolgreich archiviert, können Sie sich in der Transaktion SARI Daten aus dem Archiv anzeigen lassen.
Sie möchte noch mehr über Archivierung erfahren?
Sie möchten noch mehr über das Thema SAP Archivierung erfahren? Dann dürfen Sie gespannt bleiben. In den folgenden Beiträgen dieser Serie werde ich auf die einzelnen Punkte aus dem heute skizzierten Ablauf weiter eingehen. Insbesondere die Transaktion AOBJ und die SARA werden dabei weiter in den Fokus gesetzt.
Ich hoffe, die kleine Einführung ins Thema Archivierung hat Ihnen gefallen. Ich freue mich auf Ihr Feedback, Ihre Anmerkungen und Ihre Fragen in den Kommentaren.
Websession: Ihre Fragen zum Thema Archivierung
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