Teil 2 – Performance-Analyse der Tabellen für die SAP-Datenarchivierung
Willkommen zum zweiten Artikel unserer Blogserie. Heute geht es um die wichtigsten Schritte zum Thema Performance in der SAP-Datenarchivierung. Dazu gehören die Analyse der Tabellen sowie das Ermitteln wichtiger Archivierungsobjekte.
Sie interessieren sich auch für die anderen Beiträge der Blogreihe? Hier finden Sie die restlichen Beiträge:
- Teil 1 – Grundlagen der SAP-Datenarchivierung
- Teil 2 – Performance-Analyse der Tabellen für die SAP-Datenarchivierung (Dieser Beitrag)
- Teil 3 – Wie Sie die ArchiveLink-Schnittstelle der SAP-Datenarchivierung verwenden
- Teil 4 – Wie du die Ablageorte deiner SAP Datenarchivierung bestimmst
- Teil 5 – Wie die Zukunft der SAP Datenarchivierung aussieht
Das Wichtigste im Überblick
- Tabellenanalyse: Nutzung der Transaktion DB02 zur Überwachung von Tabellengrößen und -wachstum für eine effiziente SAP-Datenarchivierung.
- Ermittlung von Archivierungsobjekten: In der Transaktion DB15 können Archivierungsobjekte für Tabellen identifiziert und zugeordnet werden.
- Transaktion SARA: Verwaltung von Archivierungsobjekten und Archivierungsläufen, einschließlich Funktionen wie Vorlauf, Nachlauf, Schreiben, Löschen und Ablage von Archivdateien.
- Selektionsvarianten: Sorgfältige Erstellung von Selektionsvarianten in SARA erforderlich, um nur die relevanten Daten zu archivieren und fehlerhafte Archivierungen zu vermeiden.
Analyse der Tabellen
Die Transaktion DB02 können Sie nutzen, um Informationen der Datenbanken zu erhalten. Dabei bietet die Transaktion DB02 einige wichtige Funktionen, wie hier zu sehen ist:
SAP Datenarchivierung – Datenbankanalyse
Die Gesamtgröße sowie der belegte Speicher sind im ersten Abschnitt zu sehen. Grundlegend gilt: Je weniger freier Speicherplatz vorhanden ist, desto höher die Notwendigkeit zur Einführung einer Archivlösung.
Um die Tabellengrößen genau zu sehen, klicken Sie in der Transaktion DB02 auf Statistiken Tabellengröße. Wie in Abbildung 2 zu sehen ist, sind hier drei Optionen ersichtlich. Sie können Tabellen mit dem stärksten Wachstum einer bestimmten Zeitspanne auswählen, oder die auf einem bestimmten System größten Tabellen. In dem hier verwendeten Testsystem ist die Tabelle REPOLOAD mit knapp 22,3 Gigabyte belegt.
SAP Datenarchivierung – Tabellenanalyse
Im nächsten Schritt können Sie die Tabelle MARA hinsichtlich ihres Wachstums analysieren. Hierzu klicken Sie in der Transaktion DB02 auf den Tabellenreiter Wachstum einer Tabelle und geben anschließend in das Parameterfeld Tabelle den Wert MARA ein. Mit einem Klick auf Ausführen berechnet SAP den Verlauf der Tabelle.
Abbildung 3 zeigt die Ausgabe des Wachstums:
SAP Datenarchivierung – Tabellenanalyse
Ermittlung eines Archivierungsobjekts
Die analysierte Tabelle kann in den nächsten Schritten weiterverwendet werden. Öffnen Sie als Erstes die Transaktion DB15 und geben in das Eingabefeld Objekte für Tabelle den Namen der Tabelle ein. Klicken Sie anschließend auf Tabellen anzeigen. Anschließend sehen Sie die existierenden Objekte. Sie können beispielsweise die Tabelle MARA mit dem Archivierungsobjekt MM_MATNR archivieren. Grundlegend umfasst ein Archivierungsobjekt die logische Einheit zusammengehöriger physischer Daten, beispielsweise Bankstammdaten, Bestellanforderungen und Finanzbuchhaltungsbelege. Dabei finden im Archivierungsobjekt auch alle zur Archivierung erforderlichen Programme Berücksichtigung.
Für jede Tabelle kann mehr als ein Archivierungsobjekt vorhanden sein. Das hat den Grund, dass einige Tabellen in mehreren SAP Modulen genutzt werden. So können mit einem Archivierungsobjekt weitere und unterschiedliche Einträge einer oder weiterer Tabellen archiviert werden. Im unteren Abschnitt ist es möglich, die verknüpfte Tabelle anzuzeigen. In Abbildung 4 ist das Ergebnis für die Tabelle MARA zu sehen:
SAP Datenarchivierung – Tabellenarchivierungsobjekte
Verwaltung der SAP-Datenarchivierung mit der Transaktion SARA
Mit Hilfe der Transaktion SARA können Sie Ihre Datenarchivierung verwalten. Diese Transaktion bietet den Einstiegspunkt für die Verwaltung der oben gelisteten Archivierungsobjekte.
SAP-Datenarchivierung – Transaktion SARA
Sobald Sie die Transaktion aufgerufen haben, können Sie in der Indexmaske ein Archivierungsobjekt eingeben. Geben Sie nun RV_LIKP (für Lieferungen in der Tabelle LIKP) ein. Mit einem Bestätigen auf ENTER erscheinen im Bereich AKTIONEN mehrere Knöpfe, mit unterschiedlichen Funktionen. Die folgende Tabelle listet die Funktionen sowie eine Kurzbeschreibung auf. Achtung: Je nach Archivobjekt ändern sich Funktionen wie Vorlauf zu Nachlauf.
Übersicht aller Funktionen der Transaktion SARA
| Funktion | Beschreibung |
| Vorlauf | Hiermit können Sie einen Job zur Vorbereitung der SAP-Datenarchivierung beginnen. Dabei können Sie mit dieser Funktion eine Prüfung auf Archivierbarkeit je nach Archivobjekt durchführen oder Löschvermerke/Löschkennzeichen setzen. |
| Nachlauf | Wie schon beschrieben verwenden einige Archivobjekte die Nachlauffunktion. Beispiel ist das Objekt FI_DOCUMENT. Hierbei werden die Sekundärindexdaten in den jeweiligen Tabellen gelöscht. Diese Funktion lohnt sich, um weiteren Speicherplatz zu gewinnen. Sie sollten jedoch beachten, dass Sekundärindexdaten häufiger aufgerufen werden. Sollten diese archiviert werden, kommt es zur ständigen Belastung der Archivdateien. |
| Schreiben | Diese Funktion ist für alle Archivierungsobjekte vorhanden. Dabei ist für jedes Archivobjekt ein Schreibprogramm im SAP System hinterlegt, mit dem die Archivdateien erstellt werden. Für das oben genannte Archivobjekt RV_LIKP ist eine Selektionsvariante notwendig. Diese selektiert die zu archivierenden Daten. Wichtig ist, dass Sie die Selektionsvarianten fehlerfrei erstellen, da das Programm sonst unerwünschte Daten archiviert. Probeweise können Sie mit dem Testmodus einen Probelauf starten. |
| Löschen | Grundlegend werden alle Archivdateien aus dem Schritt Schreiben von den SAP-Datenbanken gelöscht. Diese stehen nun nur noch in Form von Archivdateien zur Verfügung. Diese Funktion darf nicht mit der endgültigen Löschung von Archivdateien am Ende des Lebenszyklus verwechselt werden. Im Customizing der Transaktion SARA können Sie die Löschjobs als manuell, ereignisgesteuert oder automatisch einplanen. |
| Lesen | Hinter dieser Funktion verbergen sich Programme, um archivierte Daten und Tabelleneinträge anzeigen zu können. Diese Programme sind von großer Bedeutung. Ohne diese Programme ist nicht möglich, archivierte Dateien zu öffnen. |
| Ablagesystem | Diese Funktion ermöglicht die Ablage der Archivdateien in Content Repositories, die im Customizing gespeichert sind. Archivierte Daten können Sie vom externen Server auf das Dateisystem des SAP Systems zurückholen. Dabei können Content Repositories auf einem externen Archivserver als auch innerhalb des SAP Systems liegen. Mit der Transaktion OAC0 können Sie die vorhandenen Content Repositories anschauen und bei Bedarf neu definieren. In der Praxis werden hier mehrere Repositories mit unterschiedlichen Aufbewahrungszeiten und Informationsobjekten angelegt. |
| Verwaltung | Die letzte Funktion bietet die Möglichkeit, Einblick in die Archivierungsläufe zu haben. Bei jeder Aktion Schreiben wird ein Archivierungslauf angelegt. Die Läufe werden fortlaufend nummeriert und es entsteht mindestens eine Archivdatei. Fehlerhafte Läufe können Sie als ungültig markieren und anschließend analysieren. |
Wir helfen Ihnen bei der Auswahl und Einführung einer passenden Archivierungslösung, mit der Sie Daten archivieren können.
Die Transaktion SARA bietet noch weitere nützliche Funktionen wie Netzgrafiken von Archivobjektabhängigkeiten. Mit Hilfe der Funktion DOKUMENTATION können Sie für jedes Archivobjekt eine ausführliche Beschreibung erhalten.
SAP-Datenarchivierung mit Tabellenanalyse und SARA
Die SAP-Datenarchivierung ist ein wesentlicher Bestandteil der Datenbankverwaltung, um Speicherplatz zu optimieren und die Performance zu verbessern. Durch die richtige Analyse der Tabellengrößen, das Ermitteln von Archivierungsobjekten und die Nutzung von Transaktionen wie DB02, DB15 und SARA können Unternehmen ihre Archivierung effizient und fehlerfrei durchführen. Es ist entscheidend, dass die Selektionsvarianten korrekt erstellt werden und die Archivierungsschritte sorgfältig geplant und überwacht werden, um eine reibungslose Datenarchivierung und -verwaltung zu gewährleisten.
Websession: SAP-Datenarchivierung
Sollten bei Ihnen weitere Fragen zum Thema SAP-Datenarchivierung aufgekommen sein, kommen Sie gerne auf uns zu und vereinbaren Sie einen Termin.
Dieser Artikel erschien bereits im Juli 2016. Der Artikel wurde am 29.10.2025 erneut geprüft und mit leichten Anpassungen aktualisiert.
FAQ
Was ist die Transaktion DB02 und wie hilft sie bei der Analyse von SAP-Daten?
Die Transaktion DB02 bietet eine detaillierte Analyse der Tabellen in der SAP-Datenbank. Sie ermöglicht es, die Größe von Tabellen zu überprüfen und das Wachstum von Tabellen im Zeitverlauf zu überwachen. Mithilfe der Funktion „Statistiken Tabellengröße“ können Sie große Tabellen identifizieren und deren Speicherplatzverbrauch analysieren, was für die Entscheidung zur Einführung einer Archivlösung wichtig ist.
Wie kann ich ein Archivierungsobjekt für eine Tabelle ermitteln?
Die Transaktion DB15 wird genutzt, um Archivierungsobjekte für eine bestimmte Tabelle zu identifizieren. Indem Sie den Namen der Tabelle eingeben, können Sie die zugehörigen Archivierungsobjekte anzeigen. Diese Objekte beinhalten die logischen Einheiten der Daten, die archiviert werden müssen, und berücksichtigen alle notwendigen Programme für die Archivierung.
Welche Funktionen bietet die Transaktion SARA zur Verwaltung der SAP-Datenarchivierung?
Die Transaktion SARA bietet eine zentrale Verwaltung der Archivierungsobjekte und deren Archivierungsläufe. Zu den wichtigsten Funktionen gehören:
- Vorlauf: Prüfung auf Archivierbarkeit
- Nachlauf: Löschen von Sekundärindexdaten
- Schreiben: Erstellung von Archivdateien
- Löschen: Entfernung der Daten aus der Datenbank
- Lesen: Anzeigen von archivierten Daten
- Ablagesystem: Speicherung der Archivdateien
- Verwaltung: Überwachung der Archivierungsläufe
Was gilt es bei der Erstellung von Selektionsvarianten für die Archivierung zu beachten?
Bei der Archivierung ist es wichtig, die Selektionsvarianten korrekt zu erstellen, um sicherzustellen, dass nur die richtigen Daten archiviert werden. Eine fehlerhafte Auswahl kann dazu führen, dass unerwünschte Daten archiviert werden. Ein Testmodus kann dabei helfen, die Archivierung vorab zu überprüfen.
