Teil 5 – Wie die Zukunft der SAP Datenarchivierung aussieht
Im Wandel der Zeit hat sich auch die SAP Datenarchivierung in den letzten Jahren verändert und weiterentwickelt. Aufgrund der Neuerungen wie SAP HANA und diverser Clouddienste wird sich auch weiterhin ein steter Wandel verzeichnen lassen. Dieser Abschnitt wagt einen Blick in die Zukunft und beschreibt Möglichkeiten der Entwicklung.
Die Datenarchivierung wird heute in allen ERP Installationen genutzt und wird in Zukunft auch weiterhin zum Einsatz kommen. Unternehmen die ihre Systeme nicht auf Hana oder ILM umstellen wollen, können mit der klassischen Datenarchivierung auch zukünftig den richtigen Weg bestreiten, um die Performance langfristig in Griff zu behalten. Optimierungen könnten im Bereich des Archivzugriffs vorgenommen werden, wie im Teil 4 dieser Reihe gezeigt ist hier noch deutliches Entwicklungspotenzial. Grundlegend hat sich die klassische SAP Datenarchivierung seit Jahren etabliert und bewährt.
Die stete Entwicklung hat wie schon beschrieben Lösung wie SAP HANA, Data Aging, Cloud Computing und Big Data ins Leben gerufen. Jedes einzelnes Thema hat Auswirkungen auf die SAP Datenarchivierung. Daher möchte ich einen kleinen Exkurs in jedes Themengebiet werfen.
SAP HANA
SAP HANA wurde im Jahre 2010 von SAP vorgestellt. Dabei unterscheidet es sich von relationalen Datenbanken darin, dass die Daten im schnellen Arbeitsspeicher vorgehalten werden. Was den Vorteil hat, dass Daten in nahezu Echtzeit verarbeitet werden können. Dabei geht SAP noch einen Schritt weiter und ermöglicht es Daten nicht mehr zeilen- sondern spaltenbasiert abzulegen. Diese Technologie bietet weiterhin einen schnelleren Zugriff auf die Daten und ermöglicht zusätzlich einen geringeren Speicherbedarf. Dabei sollte überlegt werden, wie ich SAP HANA einführen möchte, in der Cloud oder im eigenen Serververbund. Die oben beschriebenen neuen Technologien sind stark mit SAP HANA verzahnt. So ist der große Trend Cloud Computing und Big Data von großer Bedeutung. So lohnt sich das Auswerten von BigData Komponenten erst mit der Echtzeitberechnung von SAP HANA. Im Rahmen des Cloud Computing können SAP HANA Datenbanken auch bei externen Anbietern genutzt werden. Auch das Archivieren von Daten in SAP HANA ist nicht obsolet. Der Arbeitsspeicher für SAP HANA ist ein teures Speichermedium. Daher ist es nur sinnvoll ausschließlich produktive zu nutzen.
Data Aging
Die Funktion des Data Agings verfolgt das Ziel, Daten nach einer bestimmten Zeit aus einem Speicherbereich in den anderen Bereich zu verlegen. Das bedeutet, je älter ein Datensatz ist, desto eher wird er aus dem ursprünglichen Bereich entfernt. Dieses Alter wird mittels einer Datentemperatur beschrieben. Alte Daten sind hierbei als Cold und neue Daten als Hot definiert. Diese Verwendung wird nicht nur von SAP sonders auch von anderen Datenbankanbietern genutzt. Der wesentliche Unterschied zwischen Data Aging und der klassischen Datenarchivierung ist, dass die Daten bei der Datenarchivierung komprimiert in Archivdateien abgelegt werden und beim Data Aging von der originalen Tabelle in andere Tabellen verschoben werden. Data Aging verfolgt das Ziel, Daten aus den schnellen Arbeitsspeicher (Hot-Bereich) in den langsameren Datenbankbereich (Cold-Bereich) zu verschieben.
Um das Data Aging zu verwenden, sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
- Datenbank die Data Aging unterstützt
- Im SAP System muss die Business Function Data Aging aktiviert sein (DAAG_DATA_AGING)
- Data Aging Objekte, die nur mit SAP HANA zur Verfügung stehen
- Berechtigungen für die Data-Aging- und Partitionierungsobjekte
- Profilparameter abap/data_aging in deinem Profil
Cloud Computing
In den letzten Jahren hat sich das Wort cloud omnipräsent in allen Medien eingebrannt. Alles ist mit der cloud möglich. Auch du nutzt im privaten Bereich cloudbasierte Lösungen wie Google Maps, Office Anwendungen von Microsoft. Auch in der SAP Datenarchivierung ist die cloud beim Speichern von Daten und Dokumenten angekommen. Dabei können Speicherkapazitäten bei externen Dienstleistern eingekauft und genutzt werden. So sollte jedoch überprüft werden, in welchem Land sich die Server befinden und ob diese Lösungen die rechtlichen Voraussetzungen erfüllen. Daher sollte die Sicherheit deiner vertrauensvollen Daten im Vergleich zu den Einsparungen immer von dir bewertet werden.
Big Data
Auch das Thema Big Data ist in letzter Zeit in aller Munde. Big Data hat das Ziel, möglichst viele Daten aus den unterschiedlichsten Bereichen zu sammeln, diese auszuwerten und mit ihren Ergebnissen bessere Entscheidungen zu treffen. Meistens werden hier Kundendaten wie das Konsumverhalten verwendet. Hinsichtlich der SAP Datenarchivierung stellt sich also die Frage, ob die Daten in einem SAP ERP System für Big Data relevant sind. Können durch diese Daten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, muss dies im Rahmen der SAP Datenarchivierung berücksichtigt werden. Sollten die Daten eine kurze Verweildauer haben, müssen sie nicht länger aufbewahrt werden.
Im Rahmen der SAP Datenarchivierung werden mit den Datenarchivierungsobjekten (SD-Aufträge, Lieferungen oder Finanzbuchhaltungsbelege) primär Business Objekte archiviert. Daten die im Rahmen von Big Data gesammelt werden, unterscheiden sich von diesen geschäftlichen Daten darin, dass sie in Massen generiert werden und in kürzester Zeit analysiert und verwertet werden.
Um Big Data zu nutzen, musst du eine geeignete Plattform schaffen. Die SAP-eigene Lösung SAP HANA oder SAP IQ bieten mit Hilfe ihrer Datenbanken einen Grundstein, große Datenmengen auszuwerten und auf Basis ihrer Erkenntnisse entsprechende Entscheidungen zu treffen.
Du siehst, die Zukunft bringt noch einige spannende Lösungen mit sich. Derzeit scheint der Trend Big Data mit SAP HANA und dem Data Aging nicht abzuflauen. Mir stellen sich nun folgende Fragen, die ich gern an dich richten möchte:
- Wie sieht deine SAP Systemumgebung aus?
- Nutzt du derzeit SAP Hana oder eine der anderen Lösungen?
- Wo ist derzeit dein größtes Problem?
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