FAQ ZUGFeRD und XRechnung
Was ist der Unterschied zwischen ZUGFeRD und XRechnung und welcher Standard ist nun der „richtige“?
Grundsätzlich bauen beide Standards auf der europäischen Norm EN16391 zur elektronischen Rechnungsstellung auf. XRechnung ist ein reines XML-basiertes semantisches Rechnungsdatenmodell und ist vor allem im B2G (Business to Government), also im öffentlichen Sektor in Deutschland der häufig gewählte Standard.
Die Initiative des FeRD hat aktuell ZUGFeRD 1.0 veröffentlicht und 2.0 angekündigt. Der grundsätzliche Ansatz von FeRD ist es, neben der maschinell verarbeitbaren XML-Datei auch noch eine menschenlesbare Datei zu Verfügung zu stellen. Hier ist häufig auch von einem hybriden Modell zu lesen. In Version 1.0 erhält der Rechnungsempfänger ein PDF-Dokument (PDF/A-3), das die XML-Datei als Anhang mitführt. Da dies nicht vollständig die EU-Norm erfüllt, soll diese hybride Form mit ZUGFeRD 2.0 etwas aufgebohrt werden. ZUGFeRD 2.0 ist für die erste Hälfte des Jahres 2019 angekündigt.
Der Vorteil von ZUGFeRD ggü. XRechnung ist also ganz klar die Lesbarkeit für den Menschen und ist mit Version 2.0 auch Norm-konform. Auf der 4. FeRD-Konferenz Anfang 2018 hieß es vom Bundeswirtschaftsministerium: „XRechnung und ZUGFeRD 2.0 stehen gleichberechtigt nebeneinander. Es bleibt den Nutzerinnen und Nutzern überlassen, welches Format sie verwenden wollen.“
Unsere Empfehlung ist also: Sprechen Sie mit Ihren Geschäftspartnern, welcher Standard von Ihnen gefordert wird.
Wer ist von der EU-Richtline zur E-Rechnung betroffen?
Im ersten Schritt sind erstmal öffentliche Träger von der Richtlinie betroffen. Nichtsdestotrotz stellen auch bereits viele Unternehmen im privaten Sektor darauf um, um einerseits von den Effizienzsteigerungen zu profitieren und andererseits Anforderungen von (öffentlichen) Geschäftspartnern gerecht zu werden. Teilweise ist die elektronische Rechnungsstellung im ZUGFeRD- oder XRechnungs-Format auch schon eine Teilnahmevoraussetzung in öffentlichen Ausschreibungen.
Welche Meilensteine und Fristen schreibt die EU vor?Vorteile der E-Rechnung?
Im Vergleich zur papierbasierten Arbeit ermöglicht eine elektronische Rechnungsverarbeitung (im Ein- und Ausgang) eine Zeitersparnis von bis zu 80 %, aus der entsprechend auch eine enorme Kostenersparnis resultiert. Das Ergebnis ist eine schnellere Bearbeitung und verbesserter Cash-Flow (erhöhte Liquidität). Die elektronische Rechnung spart zudem Archiv-, Druck- und Portokosten durch reduzierten Papiereinsatz. In Deutschland werden dadurch Kosteneinsparungen von 6,5 Mrd. € erwartet, davon eine halbe Milliarde allein im Behördenumfeld.
Welche anderen Formate – neben ZUGFeRD – gibt es noch?
In Deutschland existieren die beiden Standards ZUGFeRD und XRechnung. ZUGFeRD 2.0 wurde in Zusammenarbeit mit u. a. Frankreich entwickelt, bei denen der Standard Factur-X heißt – was zu zusätzlicher Verwirrung führt.
Was ändert sich für mich als Fachbereich, bzw. Bereich FI/CO?
Diese Frage ist pauschal schwierig zu beantworten, da sie stark von der gewählten Lösung abhängt. Mit unserer Lösung mindVoicing ändert sich im Tagesgeschäft nicht viel. In den Stammdaten muss gepflegt werden, welcher Kunde eine ZUGFeRD-Rechnung oder eine XRechnung erhalten soll. Ansonsten ist Ihre Mitarbeit im Projekt an ein bis zwei Stellen gefragt.
Welche technischen Voraussetzungen muss ich für ZUGFeRD erfüllen?
Unsere Lösung mindVoicing ist technisch kompatibel ab NetWeaver 7.31 und aufwärts. Wir empfehlen aber die NetWeaver-Version 7.50. Ferner werden die Adobe Document Services (ADS) in Version 11.0 mit mindestens SP05 benötigt.
Sie haben Fragen zu unserer Lösung mindVoicing? Dann rufen Sie uns gerne an!
Wie lange dauert im Schnitt das E-Rechnungsprojekt?
Die Gesamtdauer hängt stark von der Verfügbarkeit des Fachbereichs ab. Auch wenn sich im Tagesgeschäft nicht viel für die Fachabteilung ändert, werden im Projekt gewisse Ressourcen bspw. für das Testing benötigt. Erfahrungsgemäß liegen wir für das gesamte Projekt bei einem Zeithorizont von etwa acht Wochen.