
Der Spool-Auftrag: Eine zentrale Komponente des SAP-Outputmanagements

Im modernen SAP‑Umfeld steht der Spool-Auftrag für einen essenziellen Baustein des Outputmanagements. Ob Rechnungen, Lieferscheine, Berichte oder E‑Mails – sämtliche Ausgaben werden durch den Spool‑Prozess effizient organisiert. Doch was verbirgt sich konkret hinter diesem Begriff?
Was ist ein Spool-Auftrag?
Ein Spool-Auftrag (engl. Spool request) ist im SAP‑System ein Dokument, dessen Ausgabe bereits beauftragt, das aber noch nicht ausgegeben wurde. Er enthält alle wichtigen Druck‑ oder Ausgabeinformationen.
Generell bedeutet Spooling, dass ein Dokument, zum Beispiel eine Rechnung nach seiner Erzeugung nicht direkt an einen Drucker gesendet wird. Stattdessen erzeugt SAP einen Spool-Auftrag (simultaneous peripheral operations online), in dem alle relevanten Metadaten enthalten sind:
- Dokumentinhalt
- Druckparameter (z. B. Kopienanzahl, Formulartyp)
- Benutzerinformationen
- Zeitstempel
Der Spool-Auftrag ist damit die Basis für die spätere Ausgabe des Dokuments. Dank ihm werden alle Ausgabeprozesse zentral verwaltet, unabhängig davon, ob der Nutzer direkt druckt oder per E‑Mail versendet.
Die Vorteile des Spoolings
Das Zwischenspeichern der Druck‑ und Ausgabedaten in einer Warteschlange und das anschließende stapelweise Abarbeiten der Spool-Aufträge hat die folgenden Vorteile:
- Beschleunigung: Nutzer können weitere Print‑ oder Versandaufträge unmittelbar auslösen, ohne auf den Abschluss vorheriger Ausgaben warten zu müssen.
- Optimierte Ressourcenauslastung: Die Belastung der Drucker oder E‑Mail‑Server erfolgt gleichmäßig. Spool‑Dateien werden sequenziell abgearbeitet und die Ressourcen des Unternehmens optimal genutzt.
- Flexibilität: Über die zentrale Spool‑Verwaltung (Transaktionen SP01/SP02) haben Anwender jederzeit Zugriff auf ihre Aufträge. Damit können Sie ein Dokument neu drucken, eine E‑Mail erneut versenden oder bestehende Aufträge ändern.
- Skalierbarkeit: In Unternehmen mit vielen Benutzern und Geräten skalieren Spool‑Systeme automatisch mit. Außerdem lassen sich zusätzliche Drucker, E‑Mail‑Kanäle oder Formate leicht integrieren.
Technischer Ablauf eines Spool-Auftrags in SAP
Der SAP‑Spoolprozess besteht aus mehreren wichtigen Komponenten:
- Spool-Auftrag (Spool‑Request): Eingangscontainer mit allen Druck‑ und Versandinformationen
- Spool‑Server: Dies ist der Verwalter der Spool‑Dateien. Er regelt, welcher Auftrag wann und zu welchem Ausgabegerät geht.
- Druckprozessor: Der Druckprozessor konvertiert Spool‑Daten je nach Ziel: PDF, PCL, PostScript oder ZPL – beispielweise bei Adobe Forms
- Spool‑Ticket: Das Spool-Ticket ist das ausführliche Log‑Dokument über Status, Erstellungszeit und Ausgabegeräte. Somit ist es nützlich zur Überwachung oder Fehleranalyse.

SAP Transaktionen zur Kontrolle:
Um die Spool-Aufträge zu kontrollieren, benötigen Sie die beiden folgenden Transaktionen:
- SP01 – Übersicht über alle Spool‑Aufträge (z. B. in einem Druckserver)
- SP02 – Filter auf eigene Aufträge
Spool-Auftrag & Formularintegrationen
Der Spool-Auftrag agiert als Bindeglied zwischen Daten und Formaten in den SAP‑Formulartechnologien SAPscript, Smart Forms und Adobe Forms. Er dokumentiert die gesamte Prozesskette und steuert den Übergabeweg zum Ziel. So garantiert er Konsistenz und Nachvollziehbarkeit über unterschiedliche Formate hinweg.
Spool-Auftrag zum E‑Mail‑Versand nutzen
Moderne SAP‑Systeme nutzen den Spool‑Mechanismus auch für E‑Mail‑Versand. Analog zum Druckprozess speichert SAP Ausgabelogik in Form eines Spool‑Auftrags. Dieser wird nicht physisch gedruckt, sondern in das Inhaltsformat (z. B. PDF‑Anhang) übersetzt und per E‑Mail versendet. Der Vorteil: Einheitliche Steuerung, zentrale Protokollierung und einheitliche Verarbeitung über Druck- und E‑Mail‑Kanal hinweg.
Der Spool-Auftrag in SAP S/4HANA
Mit dem Umstieg auf SAP S/4HANA nehmen Output‑Strategien an Bedeutung zu. Das Outputmanagement muss insgesamt Cloud-fähig sein und die zunehmende Automatisierung des Outputs steht im Fokus. Dabei bleibt Spool eine zentrale Komponente, auch im Hybrid‑Betrieb (On‑Premise & Cloud). Unternehmen profitieren so von Verlässlichkeit und Skalierbarkeit, während gleichzeitig neue Kanäle wie Cloud‑Printing oder digitale Zustellung unterstützt werden.
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Fazit
Ein Spool-Auftrag ist weit mehr als ein temporärer Druckjob – er ist das Herzstück eines flexiblen, performanten und skalierbaren SAP‑Outputmanagements. Von der Dokumentenerstellung über die zentrale Verwaltung, Konvertierung bis hin zur finalen Ausgabe steuert er sowohl analog als auch digital den vollständigen Prozess. Der Druckbetrieb läuft effizienter und die Skalierung des Outputmanagements ist auch in größeren Cloud-Systemen möglich.

Websession: Outputmanagement
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