Teil 3 – Wie Sie die ArchiveLink-Schnittstelle der SAP-Datenarchivierung verwenden
Willkommen zum dritten Artikel unserer Blogserie. Heute geht es um die ArchiveLink-Schnittstelle in der SAP-Datenarchivierung. Dazu gehört unter anderem die Erstellung von Content Repositories. Wie Sie das am besten angehen und wie Ihnen der Content Server dabei helfen kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Sie interessieren sich auch für die anderen Beiträge der Blogreihe? Hier finden Sie die restlichen Beiträge:
- Teil 1 – Grundlagen der SAP-Datenarchivierung
- Teil 2 – Performance-Analyse der Tabellen für die SAP-Datenarchivierung
- Teil 3 – Wie Sie die ArchiveLink-Schnittstelle der SAP-Datenarchivierung verwenden (Dieser Beitrag)
- Teil 4 – Wie du die Ablageorte deiner SAP Datenarchivierung bestimmst
- Teil 5 – Wie die Zukunft der SAP Datenarchivierung aussieht
Das Wichtigste im Überblick
- ArchiveLink-Schnittstelle: Ein Service innerhalb von SAP NetWeaver, der Content Repositories zur Ablage von Dokumenten und Archivdaten nutzt. Diese Repositories können auf der Datenbank, in einem Dateisystem oder auf einem externen Archivserver eingerichtet werden.
- SAP Content Server: SAP bietet diese kostenlose Lösung zur Anbindung eines externen Archivservers, der die ArchiveLink-Schnittstelle nutzt, jedoch nur als temporäre Ablage empfohlen wird. Für langfristige Lösungen werden Drittanbieter wie OpenText oder Alfresco empfohlen.
- Verknüpfungseinträge: Dokumente werden mit Anwendungsbelegen im SAP-System über Verknüpfungstabellen wie TOA01 und ADMI_FILES verbunden. Diese Einträge ermöglichen das Auffinden und Identifizieren von Dokumenten.
- Erstellung von Content Repositories: Mit der Transaktion OAC0 können Content Repositories erstellt und verwaltet werden. Diese Repositories dienen als Ablageorte für archivierte Dokumente und können an unterschiedliche Aufbewahrungsfristen angepasst werden.
SAP-Datenarchivierung: Die ArchiveLink-Schnittstelle
Diese Schnittstelle ist ein Service innerhalb des SAP NetWeaver und erfordert ein Content Repository für die Ablage von Dokumenten und Archivdaten. Ein Content Repository kann als logischer Ablagebereich auf Ihrer Server-Festplatte angesehen werden. Grundlegend können Content Repositories auf der Datenbank, in einem Dateisystem oder auf einem externen Archivserver eingerichtet werden. Wichtig ist, dass das zu verwendende Archivsystem eine Zertifizierung für die ArchiveLink-Schnittstelle vorweisen kann.
SAP bietet Ihnen eine eigene Lösung an, um hier einen externen Archivserver anzubinden, den SAP Content Server. Dieser Server nutzt die ArchiveLink-Schnittstelle und steht kostenlos zur Verfügung. Als Grundlage benötigt der SAP Content Server jedoch eine oder mehrere Instanzen der SAP MaxDB oder ein Dateisystem, auf dem die Content Repositories physikalisch verwaltet werden. SAP selbst empfiehlt, den SAP Content Server ausschließlich als temporären Ablageserver zu nutzen, und verweist für langfristige Lösungen auf Drittanbieter wie OpenText oder Alfresco. Mit der ArchiveLink-Schnittstelle können Sie also ein- und ausgehende Dokumente mit entsprechenden Anwendungsbelegen im SAP-System verknüpfen und in den jeweiligen Content Repositories abgelegen.
Verknüpfungseinträge im SAP-System
Verknüpfungseinträge werden zwischen Dokumenten und Anwendungsbelegen in Verknüpfungstabellen, die im Customizing definiert werden, gespeichert. Ohne diese Einträge ist die eindeutige Identifikation von Dokumenten nicht möglich.
Häufig wird die Tabelle TOA01 im Customizing genutzt. Möchten Sie eine Trennung der Verknüpfungsdateien erreichen oder die Performance verbessern, müssen Sie die Tabellen TOA2 und TOA3 nutzen. Beispielhaft ist die Verwendung der Tabellen TOA1 für Dokumente, TOA02 für Drucklisten, TOA03 für DART-Extrakte und TOADL für Drucklisten möglich. Verknüpfungseinträge werden für Archivdateien in der Verknüpfungstabelle ADMI_FILES eingetragen. Die Schnittstelle ist identisch mit dem Prinzip der Dokumenten-Verknüpfungstabellen.

Content Repositories erstellen und verwalten
Mit Hilfe der Transaktion OAC0 können Sie Ihre entsprechenden Content Repositories erstellen und verwalten. Um eine gewisse Ordnung in die Ablage zu bringen, beachten Sie, dass es für die Ablage sinnvoll ist, mehrere dieser Repositories zu erstellen. Jedes Repository kann getrennt voneinander erstellt werden. Für die Praxis ist es sinnvoll, je nach Aufbewahrungsfrist ein Content Repository zu erstellen. In der Transaktion OAC0 können Sie für Ihr Content Repository eine Ablageart festlegen. Grundlegend bestimmt dieser Eintrag also den Ablageort für die Archivdatei.
Abbildung 2 zeigt Ihnen beispielhaft eine Übersicht eingestellter Content Repositories:
Erstellen eines Content Repositories
Um ein Content Repository zu erstellen, müssen Sie in der OAC0 auf den Ändern Knopf klicken. Anschließend aktiviert sich der Anlegen Knopf. Mit einem Klick darauf, öffnet sich die Eingabemaske des neuen Content Repositories:
Zuerst benennen Sie Ihr Content Repository nach Ihren Wünschen, in diesem Fall “ZDA_Test”. Eine Beschreibung ist ebenfalls erforderlich. Die beiden wichtigen Ablagearten sind die SAP Datenbank oder ein externer Content Server. Dabei erfordert die Ablageart Datenbank zwingend eine Inhaltstabelle. Diese Tabelle muss sich in Ihrem SAP-System befinden.
Für das Beispiel wird der Eintrag Dateisystem und Datenbank des SAP Systems gewählt. Der Ablagesubtyp ist hier als normal angegeben, da keine URL zur Ablage oder zum Aufruf verwendet werden soll. Die Versions-Nr. wählen Sie je nach Version Ihres Content-Servers aus. Sie können mit Hilfe der Transaktion CSADMIN auf Ihren Content Server zugreifen und hier die Version auslesen. Im Feld Inhaltstabelle können Sie entweder eine vorhandene Tabelle verwenden oder eine komplett neu erstellte Tabelle angeben. Wichtig ist, dass die neu erstellte Tabelle eine Kopie der Tabelle FSYSCONT oder SDOKCONT1 darstellt und aktiviert ist. Die folgenden Eingaben richten sich je nach Betriebssystem und Einstellung Ihrer SAP-Installation.
Mit einem Klick auf Speichern erstellen und aktivieren Sie das Content Repository.
Content Repository für einen Content Server
Für ein Content Repository der Schnittstelle ArchiveLink können Sie in der Anlegemaske den Eintrag HTTP-Content-Server für das Attribut Ablagetyp auswählen. Anschließend erhalten Sie weitere Pflichtfelder wie HTTP Server, Portnummer, SSL Portnummer und HTTP-Script. Je nach Installation Ihres Content Servers füllen Sie hier die entsprechenden Daten ein. Als Content-Repository-Name müssen Sie nun einen zweistelligen Alphanumerischen Wert auswählen.
Mit einem Klick auf Verbindung testen überprüfen Sie Ihre neue Verbindung zum Archivserver. Falls noch nicht geschehen, sollten Sie einen Zertifikattausch zwischen SAP-System und Content Server für das Content Repository ausführen. Klicken Sie hierzu auf Zertifikat senden. Um das erstellte Repository zu verwenden, müssen Sie dieses auf Ihren Content Server einrichten und Verknüpfungseinträge mittels der Transaktion OAC3 mit den zu archivierenden Dokumentarten und ihrer Verweilzeit erstellen.
Die Erstellung von Content Repositories geht schnell und einfach von der Hand. Es ist wichtig, vorher zu analysieren, wie die Ablagestruktur aufgebaut und realisiert werden soll. Nur mit einer vorherigen Analyse kann gewährleistet werden, dass Daten und Dokumente sauber getrennt werden und so leichter zu verwalten sind.
Fazit: ArchiveLink in der SAP-Datenarchivierung
Die ArchiveLink-Schnittstelle von SAP ermöglicht eine strukturierte und effiziente Verwaltung von Archivdokumenten durch die Verknüpfung von Dokumenten mit Anwendungsbelegen im SAP-System. Durch die flexible Nutzung von Content Repositories, sowohl intern als auch extern, können Unternehmen ihre Archivierungslösungen an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen. Langfristige Archivlösungen sollten jedoch auf Drittanbieter zurückgreifen, da SAP den Content Server nur als temporäre Lösung empfiehlt.
Unsere Blogreihe SAP Datenarchivierung umfasst noch zwei weitere Beiträge. Der vierten Teil der Blogserie beschäftigt sich mit den Ablageorten der SAP-Datenarchivierung. Im letzten Teil geben wir Ihnen einen Ausblick, wie die Zukunft der SAP Datenarchivierung aussehen könnte.
Websession: SAP-Datenarchivierung

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Dieser Artikel erschien bereits im Februar 2021. Der Artikel wurde am 27.10.2025 erneut geprüft und mit leichten Anpassungen aktualisiert.
FAQ
Was ist die ArchiveLink-Schnittstelle in der SAP-Datenarchivierung?
Die ArchiveLink-Schnittstelle ist ein Service in SAP NetWeaver, der die Ablage von Dokumenten und Archivdaten in Content Repositories ermöglicht und eine Verknüpfung zwischen diesen Dokumenten und Anwendungsbelegen im SAP-System herstellt.
Welches Archivsystem kann für ArchiveLink verwendet werden?
Für ArchiveLink können Systeme verwendet werden, die zertifiziert sind. SAP bietet den kostenlosen SAP Content Server als Lösung, empfiehlt jedoch für langfristige Archivierung Drittanbieter wie OpenText oder Alfresco.
Wie erstelle ich ein Content Repository in SAP?
Ein Content Repository kann mit der Transaktion OAC0 erstellt werden. Dabei werden Ablagearten wie SAP-Datenbank oder externer Content Server ausgewählt, und es werden entsprechende Tabellen und Konfigurationen festgelegt.
Welche Verknüpfungstabellen werden für die SAP-Datenarchivierung verwendet?
Typische Verknüpfungstabellen sind TOA01, TOA02, TOA03 und ADMI_FILES, die dazu dienen, Dokumente mit den entsprechenden Anwendungsbelegen im SAP-System zu verknüpfen und eine eindeutige Identifikation zu ermöglichen.










