Alex Wiefel
13. November 2025

Teil 4 – Ablageorte der SAP-Datenarchivierung

SAP Datenarchivierung

In diesem Teil der Blogserie beschäftigen wir uns mit Ablageorten der SAP-Datenarchivierung. Hier gibt es mehrere mögliche Datenablageorte für archivierte Daten. Hier erfahren Sie, welcher Ablageort für welche Anforderungen infrage kommt.

Sie interessieren sich auch für die anderen Beiträge der Blogreihe? Hier finden Sie die restlichen Beiträge:

Das Wichtigste im Überblick

  • Ablageorte der SAP-Datenarchivierung umfassen Datenbank, Dateisystem, Archivsystem und externe Speichertechnologien.
  • Kriterien für die Wahl des Speicherorts sind Technologieart, Sicherheit und Performance.
  • Datenbankablagen reichen von Inhaltstabellen bis zu ILM-Datenbanklösungen wie SAP IQ.
  • Archivsysteme bieten revisionssichere, zertifizierte und standardkonforme Ablage über ArchiveLink und WebDAV.

Kriterien für Speicherorte

Dank des technischen Fortschritts gibt es immer neuere Speicherorte. Daher kann heute nur schwer kategorisiert werden, welche Möglichkeit allgemeingültig als die beste eingestuft werden kann. Um jedoch eine leichte Hilfestellung zu geben, solltest du für dich die folgenden Kriterien bewerten:

  • Art der Technologie
  • Sicherheit der Ablage
  • Performance des Zugriffs

Im folgenden Abschnitt gehe ich auf mögliche Ablageorte in SAP Datenarchivierung ein. Generell kann die Ablage auf zwei Wegen geschehen.

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Ablage in der Datenbank

Für die Ablage von Daten kommt zunächst die Datenbank infrage. Hier gibt es die folgenden zwei Alternativen:

Inhaltstabelle

Für Dokumente ist es möglich, eine Inhaltstabelle auf der Datenbank zu erstellen und sie dort abzulegen. Für eine neue Tabelle kann die SAP-Standardtabelle FSYSCOUNT oder SDOKCONT1 genutzt werden. Diese Art der Ablage ist jedoch nur für kleinere Ablagen zu verwenden, die einen geringen Bedarf an Speicherplatz haben, beispielsweise PDF-Dateien. Ansonsten kann diese Art der Ablage die Performance des Systems beeinträchtigen.

Businesswoman working on computer

ILM Datenbankablage

Sekundäre externe Datenbanken können als zweite Alternative für die Ablage verwendet werden. Wie schon in Teil 2 der Serie zur SAP Datenarchivierung geschildert, können Sie mit dem SAP Content Server eine Instanz der SAP MaxDB verwenden.

Seit SAP NetWeaver 7.4 gibt es die Möglichkeit der Nutzung von SAP ILM. Dabei werden Archivdateien auch in einer separaten sekundären analytischen Datenbank abgelegt. Diese Ablage ist nur unter Verwendung der Datenbank SAP IQ möglich. Hierbei wird eine andere Technologie als bei relationalen Datenbanken genutzt. Die Daten werden nicht zeilen-, sondern spaltenbasiert auf Festplatten archiviert. Diese Methode kommt auch bei SAP HANA zum Einsatz, hier jedoch nicht auf Festplatten, sondern im Arbeitsspeicher.

In dem Webinar erfahren Sie, wie personenbezogene Daten durch ein gesetzeskonformes Konzept richtig archiviert werden – mit dem SAP Information Lifecycle Management (SAP ILM).

Ablage im Dateisystem

Archivdateien werden zuerst immer auf dem Filesystem des SAP-Systems abgelegt. Dieses Verzeichnis wird im Rahmen der Archivierung als Austauschverzeichnis bezeichnet. Drittapplikationen können die im Austauschverzeichnis befindlichen Daten in weitere Applikationen kopieren, um hier entsprechende zusätzliche Prozessschritte auszuführen.

Außerdem ist der direkte Transfer auf den Archivserver möglich. Sollte das SAP-Dateisystem der finale Schritt der Archivierung sein, müssen Sie einige Vorbereitungen vornehmen. Dabei sind die folgenden Schritte zu beachten:

  1. Erstellen einer Dateistruktur, beispielsweise:  \\Archiv\<SAP System>\<Mandant>\<SAP Modul>\<FILENAME>. Je nach Betriebssystem ist die Ablage unterschiedlich zu wählen.
  2. Die erstellte Dateistruktur muss nun analog mittels Transaktion AL11 vorgenommen werden. Wichtig dabei ist, dass die Verzeichnisse in allen Stages des SAP-Systems vorgenommen werden.
  3. Kontrollieren Sie im Customizing in der Transaktion FILE die physischen Pfadnamen. Prüfen Sie auch die Customizing-Einstellungen in der Transaktion SARA.
  4. Belegen Sie die entsprechenden Verzeichnisse mit unterschiedlichen Berechtigungen. So stellen Sie sicher, dass die Daten nicht manipuliert oder gelöscht werden.
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Ablage im Archivsystem

Die am häufigsten genutzte Ablagemethode ist die Verwendung eines externen Archivsystems. Hersteller wie zum Beispiel OpenText haben sich hier spezialisiert und bieten Speichermedien und Archivierungslösungen, welche SAP zertifiziert sind. Dies hat den Vorteil, dass die angebotenen Lösungen mit der ArchiveLink-Schnittstelle und WebDAV kompatibel sind. Die externen Lösungen bieten außerdem den Vorteil, dass die Ablage revisionssicher ist und so die gesetzlichen Anforderungen erfüllt. So ist es nicht mehr möglich, Daten vor Ablauf der festgelegten Zeiträume zu löschen.

Für die Archivierung auf einen Archivserver müssen Sie die im SAP-System eingerichteten Content Repositories auch auf dem Archivserver einrichten. Die Verknüpfung der beiden Repositories wird in einer Mapping-Tabelle des Archivservers hinterlegt. Die Verweildauer der Dokumente wird ausschließlich auf dem Archivserver verwaltet. Das SAP-System verwaltet hingegen die Verknüpfungseinträge entsprechend der im Customizing festgelegten Verweilzeit.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einstellung der technischen Verbindung zwischen Archivserver und SAP-System. Es müssen zwischen beiden Schnittstellen Zertifikate ausgetauscht werden, damit die Kommunikation reibungslos funktionieren kann. Die Verbindung können Sie bei der Erstellung der Content Repositories einrichten und testen.

Es gibt noch weitere Ablageorte wie die Nutzung von externen optischen Speichermedien. Hier werden externe Festplatten, USB-Sticks sowie optische Datenträger benutzt. Aufgrund der Revisionssicherheit ist die Archivierung nur auf einmal beschreibbaren Datenträgern wie Discs oder Magnetbändern erlaubt.

Wir helfen Ihnen bei der Auswahl und Einführung einer passenden Archivierungslösung, mit der Sie Daten archivieren können.

Fazit

Die Wahl des passenden Ablageorts für SAP-Archivdaten hängt stark von technischen Anforderungen, Sicherheitsaspekten und Performance-Erwartungen ab. Unternehmen profitieren von einer klaren Struktur, effizienten Prozessen und revisionssicheren Lösungen. Moderne Archivierungsansätze – von Datenbankablagen über Dateisysteme bis hin zu spezialisierten Archivsystemen – bieten flexible Möglichkeiten, um den wachsenden Anforderungen an Compliance und Datenmanagement gerecht zu werden.

Websession: SAP-Datenarchivierung

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Dieser Artikel erschien bereits im August 2016. Der Artikel wurde am 13.11.2025 erneut geprüft und mit leichten Anpassungen aktualisiert.

FAQ

Welche Kriterien entscheiden über den passenden Ablageort für SAP-Archivdaten?

Technologie, Sicherheit und Performance sind entscheidend für die Auswahl des optimalen Speicherorts.

Welche Ablageoptionen bietet die SAP-Datenarchivierung in der Datenbank?

Möglich sind Inhaltstabellen für kleine Dateien sowie ILM-Datenbankablagen über SAP IQ.

Wie funktioniert die Ablage im Dateisystem des SAP-Systems?

Archivdateien landen zunächst im Austauschverzeichnis und können anschließend strukturiert weiterverarbeitet oder übertragen werden.

Warum sind externe Archivsysteme eine beliebte Wahl?

Sie bieten revisionssichere, zertifizierte und gesetzeskonforme Archivierung mit nahtloser Integration über ArchiveLink.

Alex Wiefel

Alex Wiefel

Als Management & Technologieberater im Bereich Formulare, Archivierung und E-Rechnung verbinde ich tiefgehende fachliche Expertise mit langjährigem Projektleitungs-Know-How. Diese Kombination liefert mir die Grundlage, meine Kunden-Projekte zum Erfolg zu führen. Gerne unterstütze ich Sie dabei, Ihre Formularlandschaft auf den neusten Stand zu bringen, Daten konform zu archivieren sowie Rechnungen zu digitalisieren.

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